Anfangweiter Der letzte Schritt zum Silicon -
Hydrolyse und Polykondensation

Nachdem nun bereits ausführlich die verschiedenen Silansynthesen beschrieben wurden, wird in diesem Punkt ausgeführt, wozu diese Vorstufen weiterverarbeitet werden. Wie bereits der Titel in der Überschrift verrät, erfolgt nach der Darstellung eine Hydrolyse, die von anschließender Polykondensation begleitet ist.

Zunächst werden die beiden Chloratome unter HCl-Abspaltung durch OH-Gruppen ersetzt. Anschließend erfolgt unter Wasserabspaltung eine Kondensation zum Polysiloxan. Das entstehende HCl-Gas wird im Kreislauf geführt und mit Methanol zu Chlormethan (Rohstoff für die Silansynthese) umgesetzt. Alternativ zur Hydrolyse kann auch mit Methanol (Methanolyse) gearbeitet werden. Hierbei entstehendes Chlormethan wird dann ebenfalls der Müller-Rochow Synthese zugeführt.

Der Name Silicon ist in Anlehnung an die Stoffklasse der Ketone gewählt worden. Allerdings sind die Ketone wegen der stabilen Kohlenstoff-Sauerstoff-Doppelbindungen stets monomerer Natur. Silicone bilden dagegen stets oligomere oder polymere Strukturen. Nur unter speziellen Reaktionsbedingungen lassen sich auch hier Monomer oder Dimer gewinnen.

Anfangweiter Da die synthetisierten Silane unterschiedlich chloriert sind, lassen sich durch die Hydrolyse unterschiedliche Silicone herstellen. Dabei unterscheidet man Öle, Harze und Kautschuk. Bei der Hydrolyse von Dichlorsilanen erhält man lange Si-O-Ketten. Zunächst entsteht bei der Hydrolyse von Dichlordimethylsilan ein Gemisch von kurzkettigen, difunktionalen, linearen Polydimethylsiloxanen mit endständigen OH-Gruppen. Ebenso treten hierbei cyclische Einheiten mit drei bis sechs (und auch mehr) Kettengliedern auf (siehe Abbildung).

Dichlordimethylsilan ist der wichtigste Ausgangsstoff zur Herstellung von Siliconölen, Siliconemulsionen und Siliconkautschuken, da sie alle auf den linearen Polysiloxanen basieren.

Zur Herstellung von Siliconharzen muss Trichlormethylsilan eingesetzt werden. Auf diese Weise erhält man bei der Polykondensation ein dreidimensionales Netzwerk.

Monochlortrimethylsilan ist bei der Polykondensation als Kettenstopper von besonderer Bedeutung. Da dieses Silicon nur ein zu substituierendes Chloratom besitzt, kommt es lediglich als Abschlußglied einer Polysiloxankette in Betracht.

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