Spezielle
Silansynthesen
Neben der Direktsynthese von Silanen nach Müller-Rochow,
spielen folgende spezielle Synthesen noch eine wichtige Rolle: Additionsreaktion
(Hydrosilylierung); Nucleophile Substitution; Grignard-Reaktion.
Alle erwähnten Synthesen zielen darauf ab, funktionelle organische Gruppen
einzuführen.
Additionsreaktion
(Hydrosilylierung)
Auf radikalischem Wege oder unter Katalyse mit Edelmetallverbindungen
lassen sich Silane mit Si-H- Gruppen an Doppel- oder Dreifachbindungen
addieren.
Besondere Bedeutung besitzen hierbei platinkatalysierte Hydrosilylierungen,
wenn es darum geht, Silane mit Vinylgruppen, Aminogruppen u. a. herzustellen.
Dabei handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess.
Nucleophile
Substitutionen
Durch nucleophile Substitutionen können Chlor-, Alkoxy-
und Wasserstoffsubstituentenen ausgetauscht werden. Diese Methode wird
beispielsweise bei der Synthese von Phenylsilanen angewandt. Im Gegensatz
zu anderen Verfahren entstehen bei dieser Reaktion keine Biphenyle als
Nebenprodukte.
Grignard-Reaktion
Mit der Grignard-Reaktion gelingt eine direkte Übertragung
von Organogruppen. Hauptsächlich wird dieses Verfahren wegen seiner guten
Lenkbarkeit und Vielseitigkeit im Labormaßstab angewandt. Großtechnisch
ist hierbei die Produktion von Vinylsilanen zu erwähnen.
Das folgende Schaubild gibt einen Überblick über die
Herstellung verschiedener, organofunktionaler Silane:
Silane mit bestimmten organofunktionellen Gruppen werden beispielsweise
für die Herstellung von Siliconkautschuk (Einkomponenten- oder Zweikomponenten-Vernetzer)
und von Silicon-Tensiden verwendet. |