 |
Hydrolyse von Triacetoxymethylsilan |
 |
 1
Materialien, Chemikalien, Zeitbedarf |
 |
Der Versuch benötigt weniger als fünf Minuten. |
 |
 2
Versuchsdurchführung und -beobachtung |
 |
 |
 |
 |
Im Abzug werden ca. 10 Tropfen Triacetoxymethylsilan auf einem
Uhrglas mit ca. 20 Tropfen Wasser versetzt.
Man beobachtet einige Sekunden nach der Wasserzugabe weiße
Schlieren in der Flüssigkeit. Nach dem Verdunsten der Flüssigkeit
bleibt eine fest haftende, dünne, trübe Schicht auf dem
Uhrglas zurück, die sich gegenüber Wasser als stark hydrophob
erweist. |
|
 |
 3
Versuchsauswertung
|
 |
Das Triacetoxymethylsilan hydrolysiert in
Wasser zu einem Methylsiliconharz und Essigsäure.

Wenn man das Produkt aus dem Versuch "Darstellung
von Triacetoxymethylsilan" einsetzt, muss das darin noch enthaltene
Essigsäureanhydrid vollständig zu Essigsäure umgesetzt werden.
Daher muss Wasser im Überschuss vorhanden sein.
Das bei der Hydrolyse gebildete Siliconharz haftet gut an Silikatglas und
ist hydrophob (vgl. dazu auch Versuch "Hydrophobe
Eigenschaften von Siliconöl"). |
 |
 4
Tipps und Anmerkungen
|
 |
- Dieser Versuch hat Alltagsbezug. Statt mit selbst hergestelltem Triacetoxymethylsilan
kann er mit Silicon aus dem Baumarkt durchgeführt werden (vgl. 5 Ergänzende Sachinformation).
- Acetoxysilane sind sehr viel leichter hydrolysierbar als Ester, beispielsweise
Essigsäureethylester. Sie hydrolysieren ähnlich leicht wie
Essigsäureanhydrid. Das kann im Zusammenhang mit dem Mechanismus
der Esterhydrolyse thematisiert werden (vgl. 6 Literatur)
|
 |
 5
Ergänzende Sachinformationen
|
 |
Der typische Essiggeruch, der beim Abdichten
mit Siliconen aus dem Baumarkt wahrnehmbar ist, beruht auf der oben formulierten
Reaktion. Das Material in den käuflichen Tuben enthält Silicon-Makromoleküle
mit einem mehr oder weniger hohen Gehalt an Acetoxy-Gruppen. Gelangt das
Material beim Herausdrücken aus der Tube an die Luftfeuchtigkeit, so
erfolgt die hydrolytische Vernetzung der Makromoleküle bei gleichzeitiger
Freisetzung von Essigsäure. |
 |
 6 Literatur |
 |
M. Tausch, M. von Wachtendonk (Hrsg.), CHEMIE
S II, STOFF-FORMEL-UMWELT, C.C. Buchner, Bamberg (1993), (1998), S. 267
- 269 |
 |
| Home | Uni Wuppertal | WACKER | Didaktik | Sachinfo | Versuche | Medien | Kontakt | |