Anfangweiter Silicone für Textilien

Dank ihrer guten Eigenschaften kommen Silicone in der Textilindustrie mannigfaltig zum Einsatz. Hydrophobierung sorgt für das Abperlen von Regenwasser, aber Dank der guten Atmungsaktivität gelangt immer noch genügend Luft durch das Gewebe an die Haut. Pigmentdrucke kommen erst durch den Einsatz von Siliconen richtig zur Geltung. Des Weiteren verhindern sie das Verfilzen von Wolle. Aber auch als Weichmacher finden sie Anwendung.

Wollfäden wurden lange Zeit mit Chlor geätzt, damit sie nicht verfilzen. Durch den Einsatz von Siliconen entfallen nun die Emissionen von chlorierten organischen Stoffen. Zudem sorgen die Silicone für einen weichen Griff der Wolle.   Mittels Oberflächenbehandlung mit Siliconen lassen sich wasserabweisende Textilien herstellen, die dennoch atmungsaktiv sind. Dazu verwendet man langkettige Siloxane, die über Aminogruppen auf der Faser haften bleiben. Auf ihrer Rückseite befinden sich die hydrophoben organischen Reste.
- Siehe dazu auch Experiment "Hydrophobierende Eigenschaften von Siliconölen", Video (als wmv oder als mov) und Flash-Animation.
  Durch hydrophobierten Stoff bleibt der Innenraum des Zeltes trocken und ist wegen der Luftdurchlässigkeit dennoch optimal klimatisiert. Aluminium-bedampfte Fasern lassen in einem Zelt schnell Schwüle entstehen. Zudem halten die Silicone auch extremsten Temperaturbedingungen stand.
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Werden farbige Textilgewebe mit Siliconen behandelt, so verstärkt sich ihr farblicher Eindruck. Die Silicone sorgen dafür, dass die Oberfläche glatter wird und somit weniger diffuses Reflexionslicht entsteht.   Durch die Imprägnierung mit Silicongleitmittel ist die Oberfläche des Nähfadens geglättet. So lässt sich der Faden wesentlich leichter verarbeiten als ein unbehandelter Faden.

Anfangweiter Weichmacher

Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet in Verbindung mit Textilien sind Silicone als Weichmacher. Am besten eignen sich dafür langkettige Polydimethylsiloxane mit aminofunktionellen Seitengruppen. Über elektrostatische Anziehungskräfte verankern die Amingruppen das Silicon auf der Faser. Auf diese Weise wird die Faser-Faser-Reibung verringert und der gewünschte Weichmachereffekt erreicht. Trägt man das Silicon in Form von Microemulsionen auf kann es zudem in die Faser eindringen und verleiht ihr Festigkeit und Fülle.

Der hydrophobe Charakter der Silicone ist bei der Anwendung auf Handtüchern allerdings unerwünscht. Sie sollen zwar einerseits flauschig weich sein, andererseits aber auch genügend Flüssigkeit aufnehmen. Um beiden Wünschen gerecht zu werden verwendet man hierfür Silicone die an der Aminogruppe eine Cyclohexylfunktion besitzen. Zudem zeichnen sich derartige Silicone zusätzlich durch ihre hohe Hitzebeständigkeit aus, die im Hinblick auf industrielle Trocknung von Bedeutung ist.

 

Textilbeschichtungen mit Siliconen auf Zeltplanen, Schutzkleidung, Sportlerkleidung oder Airbags müssen extreme Anforderungen überstehen. „Textile Coatings“ werden daher zwischen dem global agierenden WACKER-Team und den Kunden aus der Textilindustrie gemeinsam abgestimmt. Dabei kommen Siliconkautschuke des Typs ELASTOSIL® häufig zur Anwendung. Sie werden in der Regel über Walzen oder durch Extrusion auf das Textilgewebe gebracht.

Neuartige Silicone werden als Textilweichmacher eingesetzt. Die Struktur dieser Silicone zeichnet sich durch Polydimethylsiloxan-Ketten mit seitenständigen Aminogruppen aus. Diese bilden unter den Spülbedingungen vorwiegend elektrisch positiv geladene Ammoniumionen aus, die das Silicon-Makromolekül an der Faser verankern.

Anfangweiter Die Siliconfargmente (Seitenloops) sind hochbeweglich und hydrophob und allesamt von der Faser weg orientiert (Bild links). Sie bewirken den Weichgriff. Um eine wasserbenetzbare Textiloberfläche zu erhalten, können seitenständige Polyglykol-Seitengruppen (Bild mitte, blau) in das Siliconmolekül eingebaut werden. Sie bilden Kanäle, durch die Wassermoleküle bis zur Faseroberfläche gelangen können.
Beim Siliconweichmacher WACKER® SLM 21200 sind die Makromoleküle so aufgebaut, dass die Polyglykolketten direkt auf der Faser liegen (Bild rechts). Die Siliconloops dagegen bleiben von der Faser abgewandt und hochbeweglich. Das so behandelte Textil hat einerseits den silicontypischen Weichgriff und kann andererseits problemlos Wasser aufsaugen.

Bügelleicht und knitterfest können Textilien mit WACKER® FC 201, einem Silicon-Polyglykol-Copolymer gemacht werden. Auch hier sorgen aminofunktionelle Gruppen für die Verankerung auf der Faser, Polyglykolketten für die hydrophilen Eigenschaften und Siliconloops für den Weichgriff und die Knitterfestigkeit.
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