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              |  1. Experiment ist im WACKER-Schulversuchskoffer enthalten | nein |  
              |  2. Versuchsvorschrift wurde modifiziert | / |  
              |  3. Eigene Versuchsvorschrift wurde entwickelt | ja |  
              |  4. Video-Clip verfügbar | nein |  
              |  5. Flash-Animation verfügbar | nein |  
              |  6. Weitere Materialien: Arbeitsblätter 
                9 |  |  
        
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          | Viskosität von Siliconölen/Variante a |  
          |  |  
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            Materialien, Chemikalien, Zeitbedarf |  
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              HebebühneStativMagnetrührplatte und -stäbchenBecherglas 1 lGlasrohr (Länge = ca. 50 cm, Æ = 6 mm)2 Metallkugeln ( Æ = 3,5 mm und 
              5,5 mm)Thermometer(100 °C)StoppuhrMagnetangelkleiner Plastiktrichterdünner PermanentfilzschreiberGeodreieckpassender Gummistopfen Eine einzelne Messung, bei gegebener Temperatur, dauert 
              ungefähr 5 Minuten. Die Gesamtdauer der temperaturvariablen Messreihe 
              hängt vor allem von den Aufheiz- bzw. Abkühlungszeiten des Wasserbades 
              ab und ist schlecht vorhersagbar. Im allgemeinen sollten jedoch bei gut 
              überlegter Vorgehensweise 1,5 Stunden für die Messreihe ausreichen 
              (siehe 4 Tipps und Anmerkungen). Messreihen mit anderen Ölen nehmen mehr Zeit in Anspruch, da das 
              Rohr jedesmal gespült, getrocknet und wieder temperiert werden muss.
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          |  |  
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            Versuchsdurchführung und -beobachtung |  
          |  |  
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                |  |  |  
                | Die Versuchsapparatur wird gemäß der 
                  Skizze aufgebaut. Das Glasrohr wird mit einem Winkel von ca.10° leicht schräg 
                  eingespannt. Für die spätere Auswertung ist es unerheblich 
                  welcher Winkel exakt anliegt, da dieser in die Apparaturkonstante 
                  miteinfließt. Es muss jedoch zum Vergleich der Werte gewährleistet 
                  sein, dass alle Messungen bei exakt dem gleichen Winkel ablaufen. 
                  Dies wird durch die feste Position der Halteklemme erreicht. Diese 
                  wird im gesamten Versuch nicht mehr verändert.
 Vor dem Einspannen wird das Glasrohr an zwei Stellen mit Markierungen 
                  versehen und zwar ca. 3 cm unterhalb der Wasseroberfläche und 
                  1,5 cm oberhalb des Gummistopfens.
 Anschließend wird das Rohr mit dem jeweiligen Öl blasenfrei 
                  gefüllt, die Stahlkugel hinzugegeben und das Rohr eingespannt.
 Zur Temperierung des Glasrohres muss dieses mindestens 5 Minuten bei 
                  dieser Temperatur verweilt haben bevor die Messung beginnt.
 |  |  |  
          | Bei der eigentlichen Messung wird die Stahlkugel, mit 
            dem ebenfalls temperierten Magneten, bis ca. 1 cm unter die Wasseroberfläche 
            gezogen und danach die Fallzeit der Kugel zwischen den Markierungen gestoppt. 
            Für jede Temperatur werden 5 Fallzeiten gemessen. |  
          | 
              
                |  |  |  |  
                |  |  | Falls die Fallzeit mit der größeren 
                  Kugel zu lange dauert, sollte die kleinere Kugel verwendet werden. 
                  Dies hat auf die Temperaturabhängigkeit keinen Einfluss. Es wird für jedes Öl (siehe Chemikalienliste) die Fallzeit 
                  bei fünf, sich jeweils um ca. 10 °C unterscheidenen Temperaturen 
                  bestimmt (ca. 10 °C, Raumtemperatur, 35 °C, 45 °C, 55 
                  °C).
 Beim Versuch läßt sich beobachten, dass die Fallzeit der 
                  Kugel mit steigender Temperatur bei allen Ölen abnimmt.
 Die Fallzeit ist bei den Siliconölen bedeutend größer 
                  als bei den anderen untersuchten Ölen.
 |  |  
          |  |  
          |   Bei 
            einem Referenzversuch wurden folgende Fallzeiten gemessen: |  
          |  |  
          | 
              
                |  |  | Fallzeit in s |  
                | ÖL | Temperatur 
                  in °C | Nr. 1 | Nr. 2 | Nr. 3 | Nr. 4 | Nr. 5 | Æ |  
                |  |  
                | Olivenöl
 
 Æ (Kugel)
 = 5.5 mm
 | 9 | 24,80 | 24,00 | 24,20 | 24,00 | 24,00 | 24,20 |  
                | 25 | 11,10 | 11,20 | 12,00 | 12,00 | 12,00 | 11,66 |  
                | 38 | 7,00 | 7,00 | 7,00 | 7,00 | 7,00 | 7,00 |  
                | 50 | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 |  
                | 58 | 4,00 | 4,00 | 4,00 | 4,00 | 4,00 | 4,00 |  
                |  |  
                | Nähmaschinenöl
 
 Æ (Kugel)
 = 5.5 mm
 | 9 | 13,00 | 13,50 | 13,50 | 13,00 | 13,00 | 13,20 |  
                | 24 | 6,00 | 6,00 | 6,00 | 6,00 | 6,00 | 6,00 |  
                | 38 | 3,80 | 4,00 | 4,00 | 3,80 | 3,80 | 3,88 |  
                | 45 | 3,00 | 2,00 | 2,00 | 3,00 | 2,50 | 2,50 |  
                | 55 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |  
                |  |  
                | Siliconöl AK 5000
 
 Æ (Kugel)
 = 3.5 mm
 | 13 | 112,00 | 109,00 | 108,00 | 109,00 | 109,00 | 109,40 |  
                | 25 | 86,00 | 80,00 | 85,00 | 83,00 | 83,00 | 83,40 |  
                | 38 | 60,00 | 64,00 | 64,00 | 60,00 | 62,00 | 62,00 |  
                | 47 | 53,00 | 54,00 | 53,00 | 53,00 | 53,00 | 53,20 |  
                | 100 | 24,00 | 24,00 | 22,00 | 24,00 | 23,00 | 23,40 |  
                |  |  
                | Silconöl AK 1000
 
 Æ (Kugel)
 = 3.5 mm
 | 17 | 19,70 | 19,20 | 20,00 | 20,10 | 20,00 | 19,80 |  
                | 25 | 18,00 | 17,00 | 18,00 | 17,00 | 17,00 | 17,40 |  
                | 33 | 14,90 | 14,00 | 15,00 | 15,00 | 14,90 | 14,76 |  
                | 43 | 12,00 | 12,00 | 11,80 | 12,00 | 12,00 | 11,96 |  
                | 56 | 9,00 | 9,80 | 9,90 | 9,00 | 9,00 | 9,34 |  |  
          |  |  
          | Wie man sehen kann, sind die Messwerte untereinander sehr 
            gut reproduzierbar. |  
          |  |  
          |   3 
            Versuchsauswertung
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          |  |  
          | Der natürliche Logarithmus der Fallzeit 
            nimmt linear mit der Temperatur ab. Das ist hier graphisch anhand der Messwerte 
            des obigen Referenzversuchs dargestellt. |  
          |  |  
          | Zusätzlich ist an der Steigung der 
            Geraden zu erkennen, dass die Abhängigkeit der Viskosität (die 
            proportional zur hier gemessenen Fallzeit ist) von der Temperatur bei den 
            Siliconölen wesentlich geringer ist als bei den anderen Vergleichsölen. Diese Eigenschaft der Siliconöle ist von großer Bedeutung für 
            ihre Verwendung bei hydraulischen Anlagen, die bei großen Temperaturschwankungen 
            zuverlässig arbeiten müssen. Das ist bei Flugzeugen der Fall, 
            wo Mineralöle ungeeignet wären, weil ihre Viskosität zu stark 
            von der Temperatur abhängt.
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          |  |  
          |   4 
            Tipps und Anmerkungen
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          |  |  
          | 
              Im Schulgebrauch empfiehlt es sich, auf die Berechnung der Viskosität 
                aus der gemessenen Fallzeit zu verzichten und es dabei zu belassen, 
                dass die Viskosität und die Fallzeit in einer "je größer, 
                desto größer" Relation stehen.Es empfiehlt sich die Fallzeiten der Siliconöle als letztes zu 
              bestimmen, da sich diese nur schwer aus dem Glasrohr entfernen lassen.Um die Versuchsdauer zu verkürzen, empfiehlt es sich, zwei große 
              Bechergläser mit sehr heißem und kaltem Wasser in Vorrat 
              zu halten und die Messtemperaturen schnell einstellen zu können.Metallkugeln unterschiedlicher Größe sind z.B. in einem 
              Fahrradgeschäft erhältlich.Mit dem Versuch lässt sich gut zeigen, dass die Temperaturabhängigkeit 
              der Viskosität (Fallzeit) bei Siliconölen geringer ist als 
              bei anderen Ölen. Dieses Verhalten kann man mit dem linearen Aufbau 
              und den geringen Wechselwirkungen zwischen Silicon-Molekülen erklären.Der Versuch lässt sich z.B. in der Sekundarstufe II bei der Einführung 
              des Begriffs Viskosität einsetzen. Normalerweise werden dabei nur 
              organische Öle untersucht. Hier bietet sich Siliconöl aufgrund 
              seiner speziellen Eigenschaften und seiner wichtigen Stellung in der 
              Industrie als Vergleichsöl an.Der Versuch eignet sich aufgrund der einfachen Durchführung und 
              der Ungefährlichkeit der verwendeten Chemikalien sehr gut als Schülerversuch. 
              Um Zeit zu sparen, könnten die Schüler dabei in Gruppen die 
              verschiedenen Öle untersuchen. Bei der Auswertung sollte ein Computer eingesetzt werden, um die Medienkompetenz 
              der Schüler zu schulen. Die Auswertung könnte dabei als Hausaufgabe 
              dienen. |  
          |  |  
          |   5 
            Ergänzende Sachinformationen
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          |  |  
          | Unter der Viskosität, versteht man 
            die Eigenschaft einer Flüssigkeit der gegenseitigen Verschiebung zweier 
            benachbarter Schichten einen Widerstand (Zähigkeit, innere Reibung) 
            entgegenzusetzen. Man definiert heute die sog. dynamische 
              Viskosität η = 
                t/D als das Verhältnis der Schubspannung zum Geschwindigkeitsgradienten 
            senkrecht zur Strömungsrichtung. Bei Newtonschen Flüssigkeiten ist die Viskosität 
            bei gegebener Temperatur eine Stoffkonstante, bei Nicht-Newtonschen 
              Flüssigkeiten ist das nicht der Fall. Hier kommt es je nach 
            Fließgeschwindigkeit zu einer Fließerweichung (Abnahme der Viskosität) 
            oder zu einer Fließverfestigung (Zunahme der Viskosität). Diese 
            Phänomene sind beispielsweise dann zu beobachten, wenn pastöse 
            Flüssigkeiten (Zahnpasta, Malerfarben u. a.) aus Tuben heraus gedrückt 
            und rasch verstrichen werden.
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          |  |  
          |   6 Literatur |  
          |  |  
          | A. Tomanek: Silicone & Technik, Ein 
            Kompendium für Praxis, Lehre und Selbststudium, Hanser, München, 
            Wien (1990) |  
          |  |  
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