Anfangweiter Silicone für die Kunst

Silicone sind nicht nur hervorragende Werk- und Verbundstoffe, sondern sie dienen auch dazu, namhafte Künstler zu bemerkenswerten Werken zu inspirieren. Einer von ihnen ist der Japaner Yoshiyuki Miura, der am Eingang zur großen Halle der Hauptverwaltung von WACKER in München sein Kunstwerk "Flüssiger Raum" zur Schau stellte. Hauptbestandteil seiner dynamischen Objekte ist Siliconöl. Es fließt in filigranen Säulen von der Decke. Im Auffangbecken angekommen kräuselt es sich zu winzigen Türmchen und wird schließlich wieder hinaufgepumpt. Variationen der Säulenanordnungen sowie Lichteffekte lassen die verschiedensten Eindrücke entstehen, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist:

Oberes Bild: Durch Lichteffekte wird die Raum-Zeit-Wirkung verstärkt. Auf- und Abbau von Volumina lassen den Raum atmen.

Linkes Bild: Solche transparenten Korridore sollen Durchblicke ermöglichen.

Rechtes Bild: Die Siliconölfäden kräuseln sich im Auffangbecken zu kleinen Türmchen.

Anfangweiter Silicone haben sich auch bei der Restaurierung von Kunstwerken als hilfreich bewiesen. Eines der prominentesten Beispiele ist die Restaurierung von Michelangelos Pietà (Petersdom, Rom), die im Mai 1972 von einem geistesgestörten Mann an mehreren Stellen mit einem Hammer beschädigt wurde. Die Herausforderung war eine Wiederherstellung der beschädigten Teile an der Skulptur, die genau Michelangelos Original kopieren. Zunächst wurden die abgeschlagenen Teile sorgfältig zusammengesetzt und verklebt, beispielsweise die Nase der Jungfrau Maria (vgl. Bilder). Davon wurden Abdrucke in Siliconkautschuk gefertigt, nach denen die entsprechenden Teile aus Marmor hergestellt und schließlich an das Original angebracht wurden.
Vom antiken Schönheitssymbol, der Venus von Milo (Louvre, Paris) gibt es Kopien sowohl im Maßstab 1:1 als auch Verkleinerungen. Im Bild ist zu sehen, wie eine Kopie der Venus von Milo aus dem Negativabdruck, der aus Siliconkautschuk ist, befreit wird.   Die Restaurierung und Konservierung von historischen Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, ist ein künstlerisches Unterfangen, dessen Gelingen von den verfügbaren Materialien abhängt. Siliconkautschuke helfen bei der Restaurierung von Freskenteilen in ähnlicher Weise wie in beiden obigen Beispielen (Pietà und Venus von Milo). Damit die restaurierten Teile und die neu aufgebrachten Außenfarben an einem Gebäude wie Mozarts Geburtshaus in Salzburg halten, wurden wasserabweisende Silicon-Mikroemulsionen angewendet.
 
 
 
Anfang | Home | Uni Wuppertal | WACKER | Didaktik | Sachinfo | Versuche | Medien | Kontakt |